Das menschliche Ohr gehört nach der Akupunkturlehre zu den Mikro-Akupunktur-Systemen, ebenso wie die Neue Schädelakupunktur nach Yamamoto (Japan) oder die koreanische Handakupunktur. Alle Körperregionen, Organsysteme und Funktionskreise sowie Körperfunktionen sind im Bereich der Ohrmuschel repräsentiert. Die Punkte werden mit besonders feinen Nadeln oder mit Laserstrahl stimuliert. Auch das seelische Befinden kann über sie beeinflusst werden. Die Ohrakupunktur wird allein oder ergänzend zur Körperakupunktur eingesetzt. Es können auch vorübergehend Dauernadeln verwendet werden.
Insgesamt ist bemerkenswert, dass die Punkte am Ohr nur dann messtechnisch nachgewiesen werden können (im Gegensatz zur Körperakupunktur), wenn ein Störfeld vorliegt. Diese Störfelder können im Bereich des Ohres über Hautwiderstandsmessungen festgestellt werden. In der Regel wird mit Gold- und Silbernadeln gearbeitet. Bei Allergikern auch mit Titannadeln. Die Infektionsgefahr am Ohr ist etwas höher als im Bereich der Körperakupunktur, weil der Ohrknorpel schlechter durchblutet wird als übrige Körperteile, z. B. Arme, Beine und der Rumpf. Eine Desinfektion muss deshalb am Ohr immer erfolgen!