Unter einer intravenösen Infusionstherapie versteht man das direkte Einleiten von Flüssigkeit in den Körper (oder Blutkreislauf) über eine Vene. Die Flüssigkeit kann bereits das Medikament sein oder als Trägersubstanz dafür dienen. Je nach Zusammensetzung und Menge dauert eine Infusion zwischen 15 und 60 Minuten. Am bekanntesten ist die Infusion in der Notfallmedizin und Intensivmedizin. Über einen intravenösen Zugang (die Punktionsstelle, an der eine Venenverweilkanüle in die Blutader eingeführt wird) werden Flüssigkeit, Nährstoffe, Medikamente oder Vollblut- bzw. Blutprodukte unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes dem Körper zugeführt. Das bedeutet eine schnellere Aufnahme und Wirkung dieser Stoffe.
Nach der Stauung wird entweder in der Ellenbeuge, am Unterarm oder am Handrücken eine Kanüle in die Vene eingebracht. An diese wird die vorbereitete Infusion angeschlossen und deren Tropfgeschwindigkeit eingestellt. Von da an läuft alles von selbst! Eine Infusionstherapie ist dann empfehlenswert, wenn der Effekt schnell sein soll, also im Akutstadium oder die Wirkung von Medikamenten über den Verdauungstrakt erfolglos ist. Das kann sein bei peripherer und zentraler Durchblutungsstörung, starken Schmerzen, Infektionskrankheiten, schlechtem Allgemeinzustand (nach OP, Mangelernährung, schwerer Krankheit), zur Immunstimulation, zum Ersatz von Nahrungsstoffen, Spurenelementen, Vitaminen und Mineralstoffen, der Aufbautherapie, bei Schwindel, leichteren depressiven Verstimmungen ("Herbstdepression").
Die Anzahl der Sitzungen hängt von der Grunderkrankung und dem Therapieziel ab. In der Regel sind es zehn Behandlungen. Unsere Praxis bietet diese Therapien an. Sie erfolgen unter ärztlicher Durchführung und Aufsicht und werden durch das geschulte Praxispersonal überwacht. Ohne krankheitsspezifische Indikation (Vitamin- und Aufbaukuren) fällt jedoch für die Krankenkasse auch die Infusionstherapie in die Rubrik alternative Heilverfahren und ist damit eine Selbstzahlerleistung.